Geschichte Rübenacher Mühlen Teil 4

-Die Balmesmühle –

Die Bürgernitiative Lebenswertes Rübenach e.V. hat sich vorgenommen, die Geschichte der Rübenacher Mühlen lebendig zu erhalten und letztlich einen “Mühlenweg“ anzulegen, der mit Hinweistafeln auf die ehemaligen Bauwerke versehen werden soll.

Hiermit wenden wir uns der zweiten Mühle in Flussrichtung des Brückerbaches zu: der zuletzt sogenannten „Balmesmühle“.

Etwa dreihundert Meter bachabwärts von der schon beschriebenen Gappenach Mühle (auch „oberste Mühle“ genannt) erbaute Marx Müller im Jahre 1672 ein Mühlengebäude und betrieb diese Mühle auch selbst, obwohl sie zuerst nicht dem “Mühlenbann“ unterlag.

(Bannrecht bedeutet, dass alle Bauern in einem bestimmten Einzugsgebiet, diese Mühle aufsuchen mussten, was dem Müller ein sicheres Einkommen garantierte.)

Allerdings erhielt die anfangs „bannfreie“ Mühle dann doch am 30.11.1713 das Bannrecht, was bedeutete, dass „Brücken- und Bannkorn“ an die kurfürstliche Verwaltung entrichtet werden musste, was für 1719 verbürgt ist.

Im Jahre 1727 ging die Mühle in den Besitz der Familie Gappenach über. Die ersten Mitglieder der Familie, die kurz nach dem 30jährigen Krieg in Rübenach ansässig wurden, gingen zunächst in Rübenach, sowie in Wolken und Kobern dem Schäferhandwerk nach, bevor sich ein Zweig der Familie der Müllerzunft anschloss.

Erster Besitzer der Mühle aus der Familie Gappenach war ein gewisser Reichart Gappenach, von dem die Mühle den Namen  „Gappenacher – “ oder „Reichard’s Mühle“ bekam. Die Mühle blieb insgesamt über 150 Jahre im Besitz dieser Familie und wurde nicht von Lehnsherren verpachtet.

Wie man auf obiger Zeichnung erkennen kann, wurde die Mühle von einem oberschächtigen Wasserrad angetrieben, von dem leider nichts erhalten geblieben ist.

Zur Größe der Mühle: 1838 soll sie nach Katasterbüchern eine Größe von 29 Ruthen 80 Fuß umfasst haben. Der Ertrag wird nach derselben Quelle mit 1 Reichsthaler 1 Silbergroschen und 6 Pfennigen bemessen.

Im Jahre 1879 übernahm der Schäfer und Schafherdenbesitzer Balmes die Mühlengebäude, die seit dem seinen Namen trugen.

Ab etwa 1900 stellte er den Mühlenbetrieb ein.

Die Gebäude sind inzwischen modernisiert worden, stehen aber, soweit sie nicht abgerissen wurden, immer noch an der gleichen Stelle wo die Mühle sich über mehrere Jahrhunderte befand und wo der Straßenname  „Balmesmühle“ noch heute an die Mühle und ihren letzten Besitzer erinnert.

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