Rübenacher gestalten Streuobstwiesen

Arbeitseinsatz an der Streuobstwiese am 24.10.2020

Viele reden vom Klimawandel und davon, was nun zu tun sei. Eine Gruppe Rübenacher Bürger hat sich entschlossen, nicht nur zu reden, sondern auch zu handeln.

Die Familien Bengel, Doff-Sotta und Manfred Mohrs schlossen sich zusammen, beantragten und erhielten schließlich Zuschüsse aus dem Programm  „Aktion Grün“, welches mit Mitteln des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) unterstützt wird.

Im Rahmen dieses Programms ist vorgesehen, in Rübenach auf vier Grundstücken mit insgesamt fast 13.000 m² wieder Streuobstwiesen einzurichten, wie sie früher rund um den Stadtteil bestanden. Geplant ist die Entbuschung des vorhandenen Geländes und die Neupflanzung von 30 regionaltypischen Hochstammbäumen.

Darüber hinaus ist die Beschaffung von Nisthöhlen für Steinkäuze, Fledermäuse und andere Höhlenbrüter geplant. Das Ziel ist es, die Artenvielfalt zu erhalten und zu unterstützen.

Und damit das Ganze in Gang kommt und während der Winterpause abgeschlossen werden kann, haben die Arbeiten direkt begonnen. Der Kreis der „Willigen“ ist zwar (noch)klein, aber dennoch wurden mit tatkräftiger Unterstützung der Jugend (Ben und Friedo Bengels Fußballcrew) schon  8.000 m² von Hand entbuscht. Aber auch die Senioren packen kräftig mit an: Das Bild zeigt die Eigentümer beim gemeinsamen Arbeitseinsatz am 24. Oktober 2020.

Die Bürgerinitiative „Lebenswertes Rübenach e.V.“ koordiniert die Arbeiten und ist der  Ansprechpartner für weitere Interessenten. Geplant ist, das Gelände der Rübenacher Schule zum naturnahen Unterricht anzubieten und mit „Baumpaten“ für eine umfangreiche Betreuung zu sorgen. Im Herbst des nächsten Jahres soll im Rahmen eines öffentlichen Erntedankfestes auf einem der Grundstücke der Fortschritt gefeiert werden.

Rüdiger Neitzel
(Vorsitzender BI)

 

2 Kommentare zu “Rübenacher gestalten Streuobstwiesen

  1. juergen mueller

    Immer Nachahmenswert und ein Versuch, etwas wieder gut zu machen, was Jahrzehnte vernachlässigt wurde und zur aussterbenden Art gehört, wie so vieles.

    Naturnaher Unterricht und Baumpatenschaften sind ebenfalls etwas, was mit Verantwortung zu tun hat, einer Verantwortung, der sich nicht jeder bewusst sein dürfte.

    Wie lange diese allerdings (vor allem bei Jugendlichen) anhalten wird???
    Übrig bleiben dann wieder die Senioren – eine ebenfalls aussterbende Art derer, die sich (wie in RÜBENACH) ehrenamtlich für etwas einsetzen, das der Allgemeinheit dient, von
    dieser aber nicht honoriert wird.

    Streuobstwiesen, d.h. der Baumbestand, bedarf einer umfangreichen Pflege, die von so manchem unterschätzt wird – vor allem, wenn es sich um „Ersatzpflanzungen“ handelt.

    Das fängt bereits mit einem erforderlichen Wissen an und hört auch mit einer umfangreichen Betreuung nicht auf.

    Was sind eigentlich HOCHSTAMMBÄUME?
    Wie unterscheiden sie sich zu „normalen“ Bäumen und warum sind sie so wichtig?

    Ich bin kein Klugscheißer, stamme aber von einer 3-Generationen-Förster-Familie ab und habe nie vergessen, was mir mein Opa an Wissen vermittelt hat.

    Ein hochstammbaum ist ein eigenständiges KLEINBIOTOP.
    Stehen mehrere solcher Bäume zusammen, bilden diese in ihren Eigenschaften einen eigenen Lebensraum.
    Sie beeinflussen das lokale Klima positiv (das die Politik kaputt macht – siehe GVZ A 61), produzieren Sauerstoff und dienen der Wasserregulation sowie dem Erosionsschutz – alles, was die Politik in Rübenach offensichtlich NICHT interessiert, die sich in ihren Alibi-Entscheidungen auf mehr oder minder erkaufte gutachterliche Feststellungen beruft, die fast immer zum Vorteil derer ausfallen, denen wirtschaftliche Förderung und Aufschwung wichtiger sind als Beeinträchtigungen von Klima-, Umwelt-, Natur- und Artenschutz.

    Der Wurzelteil eines Hochstammbaumes, der die Versorgung des ganzen Baumes mit Wasser und Nährstoffen versorgt, nennt man UNTERLAGE, gewonnen aus einem SÄMLING, „früher“ durch die Aussaat von OBSTKERNEN gewonnen – die kräftigsten konnten dann schon nach 3-4 Jahren ins Freiland ausgepflanzt werden (habe ich selbst in jungen Jahren einige Jahre lang gemacht).

    Wurde dieser neu gewonnene Baum nicht umveredelt, blieb er ein Sämling, also eine NEUE noch nie da gewesene Sorte (so entstanden die meisten Obstsorten – wie bei uns im Garten.

    Wenn der STAMM ca. 1,80 m hoch ist, spricht man von einem HOCHSTAMM.

    Die krone besteht aus sogen. Hauptästen und davon abgehenden Fruchtästen.

    einzelstehende Hochstammbäume bieten vielen Vögeln und sonstigen Lebewesen NISTPLATZ, VERSAMMLUNGS- und RUHEORT sowie NAHRUNGSQUELLE (viele INSEKTEN und KLEINORGANISMEN).

    STREUOBSTWIESEN beleben die Natur ungemein – müssen NICHT abgeerntet werden, benötigen aber selbst wie auch ihr Umfeld eine umfangreiche PFLEGE.

    Während sich hier ehrenamtlich tätige zu einer STREUOBSTWIESENGEMEINSCHAFT zusammengeschlossen haben, um auch etwas für den KLIMA-, UMWELT-, NATUR- und ARTENSCHUTZ zu tun, wurde heute,

    Donnerstag, 05.11.2020 in der STADTRATSSITZUNG von CDU und SPD „UNGEÄNDERT beschlossen“, der Änderung des Flächennutzungsplanes/Bebauungsplanes Nr. 257 f vom „JULI 2020“ zuzustimmen, darunter die örtliche Politik Rübenach von CDU und SPD.

    Man stützt sich hier auf ein Gutachten der Firma KOCKS Ingenieure:

    „Nach durchführung aller im parallelen B-Planverfahren festgesetzten Vermeidungs-, minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen verbleiben KEINE erheblichen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft (Beeinträchtigungen schon – aber eben keine erheblichen).
    die FNP-Änderung vom Juli 2020 führt im Ergebnis zu einer VERBESSERUNG der Bilanz hinsichtlich Flächenverbrauch und EINGRIFFEN“

    Firma KOCKS – UMWELTBERICHT Bebauungsplan Nr. 257 f – Industriegebiet A 61 – 3.Teilabschnitt:

    „Nach Durchführung aller vorgeschlagenen und im Bebaungsplan festzusetzenden Vermeidungs-, Minimierungs- und Ausgleichsmaßnahmen verbleiben KEINE „erheblichen“ Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft“.

    Soviel zu einem vermeintlichen Kampf dieser beiden Parteien gegen den KLIMAWANDEL – UMWELT-, NATUR- und ARTENSCHUTZ.

    ORTSUMGEHUNG RÜBENACH (Ratsbeschluss aus 2016) – WAS IST DAS?

  2. Pingback: Jahresrückblick 2020 | Unser Rübenach

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